“Die Umsätze der Ingenieurunternehmen steigen, ihre wirtschaftliche Gesamtsituation verbessert sich aber nicht entscheidend.
“Die Umsätze der Ingenieurunternehmen steigen, ihre wirtschaftliche Gesamtsituation verbessert sich aber nicht entscheidend. Die von den Planungsbüros erzielten Honorare sind nach wie vor zu niedrig, als dass die Unternehmen nach der langen wirtschaftlichen Durststrecke der vergangenen Jahre Rücklagen bilden oder ausreichend in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren könnten.“ Dieses Resümee zog VBI-Hauptgeschäftsführer Dipl.- Ing. Klaus Rollenhagen anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse der diesjährigen Konjunkturumfrage des Verbandes Beratender Ingenieure VBI, an der sich 500 Ingenieurunternehmen beteiligten. Die Konjunktureinschätzung der Planungsbüros im Einzelnen: 31 % der Unternehmen gehen 2008 von weiteren Umsatzsteigerungen aus (Vorjahr 34 %), während über die Hälfte (56 %) zumindest stabile Umsätze erwartet. Nur 11 % befürchten 2008 Umsatzeinbußen (2007: 14 %, 2006: 21 %, 2005: 45 %). Damit scheinen sich die höheren Umsätze aus dem Jahr 2007 auch im laufenden Jahr zu bestätigen. Analog der erwarteten Umsatzentwicklung planen 34 % der antwortenden VBI- Unternehmen im Jahr 2008 neue Arbeitsplätze zu schaffen; 60 % gehen von einem konstanten Mitarbeiterstamm aus. Nur noch 5 % (Vorjahr 7 %) planen Entlassungen. Allein 171 (34 %) der 500 befragten VBI-Unternehmen wollen 2008 insgesamt über 400 Ingenieure einstellen. Bezogen auf die Gesamtbranche ist von einem erheblichen Personalaufbau im vier- bis fünfstelligen Bereich zu rechnen. Allerdings gestaltet sich die Personalsuche bereits jetzt schwierig: 63 % der Unternehmen geben an, Ingenieurstellen nicht schnell und qualifiziert besetzen zu können. Der für die kommenden Jahre prognostizierte Ingenieurmangel wirft seine Schatten voraus. Die Bilanz für das Geschäftsjahr 2007 zeigt gegenüber 2006 eine positive Entwicklung. 44 % der Unternehmen steigerten ihre Umsätze (Vorjahr = 43 %), bei 34 % waren die Umsätze stabil und bei 21 % gingen sie zurück (Vorjahr 20 %). Beim Personal legten die befragten Büros kräftig zu. Allein 179 VBI-Büros (36 %) stellten 2007 insgesamt 728 Ingenieure ein. Die Umsatzrendite verbesserte sich bei 31 % (Vorjahr 36 %) der Unternehmen, blieb unverändert bei 38 %, ging jedoch bei 30 % (Vorjahr 26 %) der Ingenieurbüros weiter zurück. Trotz höherer Umsätze rechnen sich viele Projekte nicht. Nur 22 % der Büros erwarten 2008 eine Verbesserung der Umsatzrendite. 55 % gehen von einer gleich bleibenden und weitere 21 % von einem Rückgang der Umsatzrendite aus. Mit den zu niedrigen Honoraren müssen die Büros Gehaltssteigerungen der hoch qualifizierten Mitarbeiter ebenso abpuffern wie Kosten für Weiterbildung, die Anschaffung aktueller Software und die Bewältigung immer neuer Normen. Ein erfreuliches Ergebnis der VBI-Konjunkturumfrage: Das Auslandsengagement der deutschen Planungsbüros gewinnt weiter an Bedeutung. Bereits 38 % der Unternehmen erwirtschaften Teile ihres Umsatzes mit Aufträgen im Ausland. 3,4 Prozent machen ihren Hauptumsatz im Ausland. 33 % beabsichtigen, ihr Engagement weiter auszubauen oder überhaupt zu starten. Die Sanierung von Gebäuden, aber auch die Schaffung von Energieeffizienz in Anlagen und Prozessen wird nach Einschätzung von Rollenhagen auch im Inland weiterhin zu wesentlichen Impulsen führen. “Die Diskussion um Klimawandel und Klimaschutz hat die Arbeit von beratenden Ingenieuren im vergangenen Jahr erheblich in den Fokus gerückt. Nur die innovativen Ingenieurunternehmen werden in der Lage sein, die Themen Energieeffizienz, Umweltschutz aber auch die Folgen der Klimaerwärmung beispielsweise im Küsten- und Hochwasserschutz national und international in den Griff zu bekommen. Es ist eine zentrale Aufgabe für uns alle, junge Menschen für technische Berufe und damit für diese Unternehmen zu gewinnen. Nur so kann Deutschland im technischen Bereich langfristig international wettbewerbsfähig bleiben“, so Rollenhagen.