Immer neue Biomassekraftwerke drängen ans Netz, doch das benötigte Holz ist schon heute knapp
Der Rohstoff Holz wird in Deutschland so knapp, dass die Energieversorgung durch Biomasse überdacht werden muss. Denn schon 2020 wird sich eine Deckungslücke von rund 30 Millionen Kubikmetern auftun. In Europa werden es sogar circa 430 Millionen sein. Angesichts dieser Prognosen fordert der Verband der deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. (VHI) sowohl die Bundesregierung als auch die großen Energiekonzerne zur Kehrtwende auf: Es gelte, die Weichenstellung in Richtung Holzenergie kritisch zu prüfen. Es sei alles zu unterlassen, was die energetische Nutzung von frischem Holz – also das Abholzen und sofortige Verbrennen – fördert und die bevorstehende Rohstoffkrise zusätzlich anheizt. Neue Betreiber müssten die eigene Versorgung mit Brennstoff durch das Anlegen von speziellen Energieholzplantagen sicherstellen. Ansonsten bekämen nicht nur die Kraftwerke kein Holz mehr, sondern vor allem die nachhaltig-ökologischen Nutzungen im Haus-, Möbel- und Innenausbau kämen in existentielle Bedrängnis. Die verschiedenen deutschen Industrien, die auf den Rohstoff angewiesen sind, müssten sich dann im wahrsten Sinne kannibalisieren.
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