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Hohe Ölpreise begünstigen Kohle und Erneuerbare

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat eine Variantenrechnung zum Energiereport IV veröffentlicht. Sie analysiert die Auswirkungen höherer Ölpreise auf die Energiemärkte.

Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) haben das Energiewirtschaftliche Institut an der Universität Köln (EWI) und Prognos/Basel die im Vorjahr erstellte Referenzprognose der künftigen Energiemarktentwicklung (Energiereport IV) um eine Variante ergänzt, in der die Auswirkungen höherer Ölpreise auf die Energiemärkte analysiert werden.

Aus der Studie ergeben sich auf der Basis einer Ölpreisentwicklung, die bis 2030 ein Niveau von 102 $/Barrel (nominal) bzw. 60 $/Barrel (real) erreicht, folgende Ergebnisse:

  • Der Energieverbrauch sinkt in Zukunft erheblich. Er geht bei hohen Ölpreisen um 2 Prozentpunkte stärker zurück als im Referenzfall und liegt im Jahre 2030 um 17% unter dem Niveau von 2005.
  • Die Verbrauchsstrukturen verändern sich gegenüber der Referenzprognose deutlich. Die Bedeutung von Öl und Gas nimmt ab. Im Kraftwerkssektor wird vermehrt Kohle anstelle von Gas eingesetzt. Auf dem Wärmemarkt und im Kraftstoffbereich können die erneuerbaren Energien zusätzliche Marktanteile gewinnen. Ihr Anteil am Primärenergieverbrauch steigt bis 2030 gegenüber dem Referenzfall von 11 auf 15%. Heute liegt er bei 5%.
  • Die Importabhängigkeit steigt bis 2030 auf 69% an (2005: 62%). Sie liegt allerdings unter der Einschätzung in der Referenzprognose (72%).
  • Die CO2-Emissionen liegen 2030 um 29% unter dem Niveau von 1990. Gegenüber dem Referenzfall bleiben sie insgesamt unverändert. Höheren CO2-Emissionen im Kraftwerksbereich stehen stärker rückläufige Emissionen im Verkehrsbereich gegenüber.

Quelle: BMWi nach EWI/Prognos

Vergleich der Prognoseergebnisse für den Primärenergieverbrauch.
Quelle: BMWi nach EWI/Prognos Vergleich der Prognoseergebnisse für den Primärenergieverbrauch.


Studie: „ Auswirkungen höherer Ölpreise auf Energieangebot und -nachfrage “.
Studie: „ Energiewirtschaftliche Referenzprognose Energiereport IV – Kurzfassung “ GR

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