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Herbstprognose: Energieverbrauch 5 % unter Vorjahreswert

Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen rechnet damit, dass der inländische Primärenergieverbrauch in diesem Jahr auf den niedrigsten Stand seit der Wiedereinigung fällt.

Die Herbstprognose der AG Energiebilanzen geht davon aus, dass am Ende des Jahres der Energieverbrauch in Deutschland eine Gesamthöhe von rund 13.100 Petajoule erreicht und damit um 5 % unter dem Vorjahr liegen wird. Den stärksten Einfluss auf die Verminderung des Energieverbrauchs hat in diesem Jahr die sehr milde Witterung in den Wintermonaten. Die insgesamt eher schwache konjunkturelle Entwicklung bleibe dagegen weitgehend ohne Auswirkungen auf den Energieverbrauch. Wie die AG Energiebilanzen außerdem berechnete, hätte der Energieverbrauch ohne Berücksichtigung des Witterungseinflusses um etwa 2 % unter dem Vorjahresergebnis gelegen.

Da der Verbrauchsrückgang zudem alle fossilen Energieträger betraf, die Erneuerbaren dagegen wiederum leicht zunahmen, sei mit einem Rückgang der CO2-Emissionen in ähnlicher Größenordnung wie beim Verbrauch zu rechnen. Die Prognose kann nach Einschätzung der AG Energiebilanzen nur durch eine früh einbrechende und lang anhaltende Kälteperiode noch spürbar verändert werden.

In die Jahresprognose flossen die aktuellen Zahlen zum Energieverbrauch der ersten neun Monate des laufenden Jahres ein. Mit 9501 Petajoule lag der Primärenergieverbrauch nach drei Quartalen um 6,7 % unter dem Wert des Vorjahreszeitraumes. Analog zur Jahresprognose hatte die milde Witterung den größten Einfluss auf die Verbrauchsentwicklung.

Der Mineralölverbrauch lag nach neun Monaten um etwa 3 % unter dem Vorjahreszeitraum. Milde Temperaturen und hohe Bestände bei den Verbrauchern sorgten für einen kräftigen Rückgang beim Heizölabsatz. Infolge höherer Verkehrsleistungen stieg dagegen der Absatz an Kraftstoffen um etwa 1 %.

Der Erdgasverbrauch ging um rund 18 % zurück. Hauptursache war die – insbesondere im Vergleich zum kalten ersten Halbjahr 2013 – deutlich mildere Witterung. Gesunken ist sowohl der Einsatz von Erdgas für Wärmezwecke als auch in der Kraft-Wärme-Kopplung. Hinzu kamen Produktionsrückgänge in der chemischen Grundstoffindustrie.

Der Verbrauch von Steinkohle nahm infolge des Witterungsverlaufs und der hohen Stromproduktion aus erneuerbaren Energien insgesamt um 9,3 % ab. Während sich die Lieferungen an die Eisen- und Stahlindustrie um 5,3 % erhöhten, verminderte sich der Einsatz in Kraftwerken um gut 15 %. Infolge mehrerer Kraftwerksrevisionen verminderte sich die Stromerzeugung aus Braunkohle in den ersten neun Monaten um etwa 4 %. Da rund 90 % der geförderten Braunkohle in der Stromerzeugung eingesetzt werden, kam es zu einem Rückgang bei der Braunkohlegewinnung. Der Gesamtverbrauch an Braunkohle sank um 3,3 %.

Der Beitrag der Kernenergie zum Energieverbrauch der ersten neun Monate veränderte sich nur leicht.

Die Nutzung erneuerbarer Energien verzeichnete in den ersten neun Monaten insgesamt einen Zuwachs von 1,6 %. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) sank um 18 %. Die Windkraft an Land und auf See steigerte ihren Beitrag dagegen um fast 16 %. Bei der Photovoltaik gab es ein Plus von 15 %. Der Anteil der erneuerbaren Energieträger am gesamten Primärenergieverbrauch der ersten neun Monate stieg von 10,3 % auf 11,2 %. Am Bruttostromverbrauch hatten die erneuerbaren Energien einen Anteil von 28 % (Vorjahr 25 %).

www.ag-energiebilanzen.de