Hauseigentümer, die Strom und Geld sparen wollen, müssen in den Keller gehen.
Dort sind immer noch Heizungspumpen am Werk, die als Stromfresser längst zum alten Eisen gehören. „Etwa fünf Millionen Oldies heizen in Nordrhein-Westfalens Kellern dem Wasser für die Heizanlage richtig ein. Mit einem Verbrauch von zehn Prozent des Haushaltsstroms verbirgt sich der gierigste Stromfresser im Heizungskeller“, schätzt Klaus Müller, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW. Einmal ausgetauscht oder optimiert könnten die Dauerläufer ein größeres Kraftwerk bis zu 300 Megawatt überflüssig machen. „Deutschlandweit entspräche dies nach einer Schätzung der DENA der Leistung von ein bis zwei Atomkraftwerken“, erklärt NRW-Klimaschutzminister Johannes Remmel: „Allein für Nordrhein-Westfalen wäre ein flächendeckender Pumpenaustausch fürs Portemonnaie und die Umwelt lohnenswert: Es ließen sich jährlich 1.800 Gigawattstunden Energie, 450 Millionen Euro und rund eine Million Tonnen Kohlendioxid einsparen.“
Dass sich der Austausch eines alten Schätzchens nach circa vier Jahren amortisiert hat und wie sich ein noch höheres Einsparpotenzial mit einer zusätzlichen Generalüberholung der Heizanlage erzielen lässt – in ihrer landesweiten Aktion „Ausgepumpt“ lieferte die Verbraucherzentrale NRW solche wegweisenden Informationen frei Haus. Im April/Mai 2011 hatten ihre 57 Beratungsstellen einen landesweiten Wettbewerb zur Suche nach der ältesten Heizungspumpe in Nordrhein-Westfalen gestartet. Gefahndet wurde in den fünf Regierungsbezirken Detmold, Münster, Düsseldorf, Arnsberg und Köln jeweils nach der Heizungspumpe, die – immer noch aktiv – die meisten Jahre auf dem Buckel hat. Pumpenbesitzer, die das älteste Inbetriebnahme-Datum vorweisen konnten, winkte eine Energieberatung in den eigenen vier Wänden. Die Oldie-Besitzer nahmen zusätzlich an einer landesweiten Verlosung teil, bei der für jeden Regierungsbezirk eine kostenlose Heizungspumpe samt 150 Euro Zuschuss für den Einbau vergeben wurde.
Den Einbau der Hocheffizienzpumpen durch Innungsfachbetriebe organisiert der Fachverband Sanitär Heizung Klima NRW. Ihr stel¬vertretender Landesinnungsmeister Hans-Joachim Hering zu Sinn und Zweck der Aktion: „Es ist eine kleine Maßnahme mit enormem Sparpotenzial. Moderne Pumpen sparen bis zu 80 Prozent des bisherigen Stromverbrauchs ein. Ältere Heizungspumpen sind meist überdimensioniert. Ihre Leistung ist vielfach nicht regulierbar oder zu hoch eingestellt.“ Insgesamt 118 Eigentümerinnen und Eigentümer meldeten sich, die im Schnitt 32 Jahre alte Pumpen im stromfressenden Dauerbetrieb vorweisen konnten. Die ältesten Schätzchen stammen mit 56 Jahren aus Münster und mit 48 Jahren aus Wuppertal. Dort nahm heute der Besitzer des dortigen Methusalems eine Gewinnerurkunde und einen Gutschein für eine hocheffiziente Heizungspumpe entgegen.
Die Aktion „Ausgepumpt“ mit dem Angebot einer Vor-Ort-Beratung der Verbraucherzentrale NRW ist ein zentraler Baustein der landesweiten Kampagne „Sparen ist machbar, Herr Nachbar“. „Unser gemeinsames Ziel ist es, den Energieverbrauch zu senken und die energetische Sanierungsquote bei bestehenden Gebäuden durch vielfältige Aktionen deutlich zu erhöhen“, erklärt Klimaschutzminister Johannes Remmel. Die Arbeit der Energieberater der Verbraucherzentrale NRW ist eindrucksvoll: Sie haben seit Projektbeginn rund 20.000 Energieberatungen bei Verbraucherinnen und Verbrauchern zu Hause durchgeführt. In der Folge einer Energieberatung investieren die Verbraucherinnen und Verbraucher durchschnittlich 15.000 Euro in die energetische Sanierung. Dadurch werden jährlich über 150.000 Tonnen Kohlendioxid beziehungsweise fast 490.000 Megawattstunden Primärenergie eingespart. Zusätzlich entstehen positive Arbeitsmarkteffekte.
Wer Fördermittel für die energetische Modernisierung nutzen und hierzu das gesamte Gebäude energetisch durchchecken will, kann sich an die Energieberatung der Verbraucherzentrale NRW wenden: Ihre 90-minütige Sparnachbar-Beratung kostet 60 Euro. Terminvereinbarung telefonisch unter der Rufnummer 0180 111 5 999 für 3,9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise variieren, oder im Internet unter
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