Trotz vielfältiger Förderprogramme und steigender Energiepreise zögern deutsche Haubesitzer, alte Heizanlagen durch sparsame zu ersetzen.
Trotz vielfältiger Förderprogramme und steigender Energiepreise zögern deutsche Haubesitzer, alte Heizanlagen durch sparsame zu ersetzen. Besonders groß ist der Modernisierungsstau in den westlichen Bundesländern. Von Januar bis April dieses Jahres brach der Heizanlagenmarkt um 17 Prozent ein, teilte der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) mit. Besonders dramatisch war der Rückgang beim Einbau von Biomasse-Heizungen, hauptsächlich Pellet-Heizungen. In diesem Bereich wurden im ersten Jahresdrittel 60 Prozent weniger Anlagen installiert als noch vor einem Jahr. BDH-Chef Klaus Jesse führte diesen Einbruch auf "einen ganzen Rosenstrauß von Gründen" zurück. So hätten viele Verbraucher Investitionen wegen der Mehrwertsteuererhöhung bereits 2006 realisiert. Der warme Winter habe zudem nicht zu Investitionen angeregt. Auswirkung hatten auch die hohen Pellet-Preise und die Diskussion über Feinstaub-Emissionen von Holzheizungen. Rund 24 Millionen der insgesamt 37 Millionen Wohneinheiten in Deutschland verbrauchen zu viel Energie, schätzt der BDH. Gerade mal 10 Prozent aller Heizkessel seien auf dem technisch aktuellen Stand. Obwohl sich der Austausch eines veralteten Heizkessels innerhalb von sechs bis sieben Jahren rechne, würden Heizungen auch bei Modernisierungen oft nicht erneuert. Bessere steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten seien die beste Anregung für Investitionen in Energiesparmaßnahmen, so Jesse.