Die Stadt Freiburg im Breisgau hat in diesem Jahr erstmals den Wettbewerb “Bundeshauptstadt im Klimaschutz“ der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) für sich entschieden.
Der aktuelle Wettstreit bewertet nach einem Punktesystem die Leistungen deutscher Kommunen im Klimaschutz. Die Breisgaumetropole behauptete sich im Gesamtklassement knapp vor Frankfurt a. M. und Heidelberg. Unter den insgesamt 73 Kommunen, die sich um den Titel „Bundeshauptstadt im Klimaschutz 2010“ bewarben, hat Freiburg in der Gesamtschau aller Handlungsfelder, die für den kommunalen Klimaschutz relevant sind, die Nase vorn. Besonders stechen jedoch Freiburgs Bemühungen hervor, Klimaschutz in der Siedlungsplanung zu verankern.
Die neue „Bundeshauptstadt im Klimaschutz 2010“ kann sich nicht nur über den Titel, sondern auch über eine neue Solarstromanlage mit einer Leistung von 30 Kilowatt freuen. Das Bundesland Baden-Württemberg dominierte den Wettbewerb in der Teilnehmerklasse bis 100.000 Einwohner. Hier siegte die Stadt Esslingen vor dem benachbarten Ludwigsburg. Den dritten Platz belegen gemeinsam Ganderkesee aus Niedersachsen und Norderstedt als Vertreter Schleswig-Holsteins. Ratekau darf sich über den Sieg in der Teilnehmerklasse bis 20.000 Einwohner freuen. Die Gemeinde aus Schleswig-Holstein hat in diesem Jahr den langjährigen Gewinner Wettenberg aus Hessen – im letzten Jahr noch Bundessieger im Wettbewerb „Klimaschutzkommune 2009“ für kleinere Kommunen – auf den zweiten Platz verwiesen. Bemerkenswert für eine kleine Kommune wie Ratekau ist, dass die Gemeinde auch im Bereich der effizienten Informationstechnologie aktiv geworden ist. Hier haben viele andere Kommunen in sämtlichen Teilnehmerklassen noch Nachholbedarf. Dritter in dieser Teilnehmerklasse wurde die Stadt Prenzlau im Nordosten Brandenburgs.
Gezielt hat die DUH in ihrem diesjährigen Kommunalwettbewerb den Bereich „Green IT“ - also die effiziente Nutzung von Informationstechnologie - in den Fragekatalog aufgenommen. Der damit zusammenhängende Energieverbrauch wird oft unterschätzt. Zudem haben sich bis jetzt nur wenige Kommunen umfassend mit möglichen Energieeinsparungen bei den IT-Anwendungen auseinandergesetzt. Das belegen auch die Ergebnisse des Wettbewerbs.
Sonderpreise für zukunftsweisende kommunale Green-IT-Projekte konnten die Städte Leipzig und Hannover sowie Nordhausen in Thüringen gewinnen. Leipzig hat beim Bau eines neuen Rechenzentrums die Energieeffizienz zum zentralen Kriterium der Umsetzung gemacht. Hannover nimmt sich des Themas besonders an den Schulen an und demonstriert vorbildlich, wie sich sinnvolle technische Lösungen in Abstimmung mit Lehrerkollegien umsetzen lassen. Nordhausen zeichnet sich durch ein sehr durchdachtes Konzept bei der Umstellung eines Rechenzentrums aus, das aufgrund der schrittweisen Umsetzung zum Vorbild für andere Kommunen werden kann.
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