Die weltweite Ölförderung wird wohl bald ihr Maximum erreichen, warnt der französische Konzern Total. Bisherige Schätzungen seien "zu optimistisch" - denn die Unternehmen finden nicht genug neue Vorkommen.
Die weltweite Ölförderung wird wohl bald ihr Maximum erreichen, warnt der französische Konzern Total. Bisherige Schätzungen seien "zu optimistisch" - denn die Unternehmen finden nicht genug neue Vorkommen. Das meldet Spiegel-Online. Die Produktion werde deutlich geringer wachsen als von der Internationalen Energieagentur erwartet. Total ist der erste Ölkonzern, der sich in der Frage so deutlich äußert. Total erwartet, dass sich die tägliche Förderung bei 100 Millionen Barrel stabilisieren werde. Danach werde es kein weiteres Wachstum mehr geben. Als Grund werden geopolitische und geologische Probleme genannt. Das heißt: Einerseits lassen die Machtverhältnisse in Ländern wie Russland oder Venezuela eine effiziente Förderung nicht zu. Und andererseits gibt es auch gar nicht genug Öl in der Erde. Der Total-Konzern ist damit deutlich skeptischer als die Internationale Energieagentur (IEA). Diese erwartet einen Anstieg der täglichen Ölförderung von derzeit 87 Millionen auf 116 Millionen Barrel bis 2030. Laut Total dürfte sich die Produktion bis 2020 tatsächlich erhöhen, allerdings nur auf 95 Millionen Barrel. Dazu sollen unter anderem kanadische Ölsande beitragen, hinzu kämen außerdem fünf Millionen Barrel Treibstoffe aus Gas- und Kohlesynthese. Danach seien weitere Steigerungen aber nur noch schwer möglich. Allein in diesem Jahr sei die Förderung der amerikanischen Offshore-Felder um acht Prozent gesunken. Es gebe ein Problem nicht nur bei den Kapazitäten, sondern auch bei den Reserven. Total bestätigt damit erstmals die sogenannte Peak-Oil-Theorie. Demnach erreicht die Ölförderung eines Tages ihr Maximum, danach lässt sich die Produktion auch bei größten Anstrengungen nicht mehr weiter steigern. Die Folge ist eine Verknappung des Ölangebots. Weil die Nachfrage - vor allem in Asien - rasant steigt, droht zwangsläufig ein extremer Anstieg des Ölpreises.
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