Um Waren im Wert von 1000 Euro zu produzieren, wurden 2014 in Deutschland 4,8 Gigajoule Energie benötigt. Dies besagen die ersten vorläufigen Schätzungen der AG-Energiebilanzen. 2013 lag der Bedarf noch bei 5,2 Gigajoule und 1990 bei 7,6 Gigajoule. “Damit ist Deutschland innerhalb der letzten 24 Jahre um gut ein Drittel energieeffizienter geworden,“ erklärte das Vorstandsmitglied der AG Energiebilanzen Hans-Joachim Ziesing. Im Durchschnitt betrug der Effizienzzuwachs seit 1990 knapp 1,9 % pro Jahr.
Die privaten Haushalte steigerten ihre Energieeffizienz im vergangenen Jahr um knapp 6 %. Während der Einsatz von Brennstoffen um gut 6 % effizienter wurde, verzeichnete der Stromeinsatz eine Effizienzsteigerung um 4,1 %. Im Zeitraum zwischen 1990 und 2014 hat sich die Energieeffizienz bei den privaten Haushalten um rund ein Drittel verbessert, der Jahresdurchschnittswert von 1,6 % liegt jedoch unter den Zuwächsen der anderen Verbrauchssektoren und weist auf weiterhin vorhandene Einsparpotenziale diesem Bereich hin.
Betriebe setzten im vergangenen Jahr 3,3 % weniger Energie je 1000 Euro Produktionswert ein als im Vorjahr. Im langjährigen Jahresdurchschnitt kommt die Industrie auf Effizienzverbesserungen von knapp 1,6 % pro Jahr.
Der Stromeinsatz konnte nach Berechnungen der AG Energiebilanzen bezogen auf die Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr um 4,3 % vermindert werden. Dazu beigetragen haben effizientere Industrieprozesse sowie die steigende Ausstattung der Haushalte mit stromsparenden Geräten. Auch die Stromerzeugung wird in Deutschland effizienter. Der durchschnittliche Wirkungsgrad aller Stromerzeugungsanlagen stieg von 36,6 % im Jahre 1990 auf gegenwärtig 45,2 %. Zu dieser Entwicklung tragen sowohl effizientere konventionelle Kraftwerke wie auch der schrittweise Ersatz der Kernkraftwerke durch die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen bei.
Der aktuelle Bericht mit gesamtwirtschaftlichen und sektoralen Effizienzindikatoren steht zum kostenlosen Download unter www.ag-energiebilanzen.de. Dort stehen auch die erweiterten aktuellen Auswertungstabellen mit Zahlen zum Primärenergieverbrauch, zur Energiegewinnung, zum Energieaußenhandel, zur Kraft-Wärme-Kopplung, zu den erneuerbaren Energien und zum Endenergieverbrauch für die Jahre bis einschließlich 2014 sowie die zugehörigen Infografiken.