Der Deutsche Mieterbund hat die Bundesregierung aufgefordert, den heutigen Energiegipfel im Bundeskanzleramt für einen Durchbruch beim Energieausweis für Gebäude zu nutzen.
„Der Energiegipfel im Kanzleramt kann den Durchbruch bringen. Wir fordern die Bundesregierung auf, jetzt endlich den Energieausweis für Gebäude verpflichtend einzuführen. Angesichts der erhöhten Wohnkostenbelastung durch steigenden Energiepreise brauchen wir ein objektives Gütesiegel für Gebäude, das für Transparenz und Wettbewerb auf dem Immobilienmarkt sorgt. Jeder Tag Verzögerung ist ein Tag weniger Verbraucher- und Umweltschutz in Deutschland, so Dr. Franz-Georg Rips, Bundesdirektor des Deutschen Mieterbunds (DMB), und Dr. Helmut Röscheisen, Generalsekretär des Deutschen Naturschutzrings (DNR).
Seit der ersten Vorstellung eines Entwurfs der Energieeinsparverordnung (EnEV) im April 2006 durch das Bau- und das Wirtschaftsministerium (BMVBS und BMWI) stockt das Verfahren. Grund der Verzögerung: Umweltminister Sigmar Gabriel hat sein Veto gegen das uneingeschränkte Wahlfreiheitsmodell (Bedarfs- oder Verbrauchsausweise) von BMVBS und BMWI eingelegt. „Und das mit Recht: Der Aussagewert des ‚Energieausweises light’ geht gegen Null und öffnet der Beliebigkeit Tür und Tor. Oberstes Ziel muss es sein, Vergleichbarkeit und Transparenz auf dem Immobilienmarkt herzustellen. Wir brauchen eine objektive Messmethode, die den energetischen Zustand des Gebäudes bewertet, Schwachstellen ausweist und konkrete Modernisierungsempfehlungen gibt. Ein einheitlicher Ausweis für alle Gebäudetypen und Gebäudealtersklassen – dies ist nur der Energiebedarfsausweis“, so Rips.
„Mieterbund und Naturschutzring fordern einen einheitlichen, objektiven und verständlichen Energieausweis zur Kennzeichnung des Energiebedarfs von Immobilien. Das uneingeschränkte Wahlfreiheitsmodell beim Energieausweis für Gebäude, wie von BMVBS und BMWI im April 2006 vorgestellt, kommt diesen Forderungen nicht nach. „Es ist ein politischer Irrweg, denen, die die Transparenz über die Energiekosten ihrer Gebäude fürchten, eine passende Verordnung zuzuschustern“, so Rips. GR