Der Heizungs-Check, das erste standardisierte Verfahren zur Komplettüberprüfung von Heizungsanlagen, wurde am 17. Oktober 2007 als Pilotprojekt des SHK Landesverbandes in Hessen gestartet.
Der Heizungs-Check, das erste standardisierte Verfahren zur Komplettüberprüfung von Heizungsanlagen, wurde am 17. Oktober 2007 als Pilotprojekt des SHK Landesverbandes in Hessen gestartet. Das von der Vereinigung der deutschen Zentralheizungswirtschaft e. V. (VdZ) und ihren Marktpartnern entwickelte Verfahren umfasst erstmals die energetische Komplettüberprüfung des Wärmeerzeugers, der Wärmeverteilung und der Wärmeübergabe. Mit dem einfachen, schnellen und aufschlussreichen Checklistenverfahren können energetische Defizite in Häusern konkret aufgezeigt werden. Es wird vor allem von geschulten Kräften des Fachhandwerks durchgeführt werden und basiert auf den aktuellen Forderungen und Energierichtlinien der EU. Das neue und allgemeine Prüfverfahren umfasst alle wichtigen technischen und energetischen Aspekte einer Heizungsanlage und deckt entsprechende Schwachstellen auf.
Rund 50 ausgewählte SHK-Fachbetriebe nehmen am Pilotprojekt in Hessen teil, das bis Ende November abgeschlossen sein wird. Insgesamt sind landesweit 1.000 Heizungs-Checks geplant. Im Rahmen einer ersten, eintägigen Qualifizierungsveranstaltung in Gießen erhielten die SHK-Fachhandwerker eine Einführung zur Systematik und Wirkungsweise des Heizungs-Checks, sowie entsprechende Informationen zur Norm (DIN 4792) und die notwendigen Grundlagen zur Messtechnik. Andreas Müller, Geschäftsführer Technik beim Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), zeigt sich sehr zuversichtlich, dass der Heizungs-Check als neues Energieberatungs-Angebot der SHK-Fachbetriebe angenommen wird: "Die Teilnehmer am Pilotprojekt sehen die Vorteile des neuen Heizungs-Checks vor allem darin, dass sie ihre Kunden künftig objektiv und bedarfsorientiert hinsichtlich gezielter Modernisierungsmaßnahmen im Heizungskeller beraten können". Insbesondere die bestehenden Kunden der SHK-Fachbetriebe sollen mit dem standardisierten Heizungs-Check reaktiviert werden können.
„Energie ist sehr kostbar. Mit Hilfe des Heizungs-Checks können Hausbesitzer künftig intelligenter heizen, in dem sie nach einer gezielten Heizungsmodernisierung den Energieverbrauch und damit die Heizkosten spürbar senken“, erklärt Horst Eisenbeis, Geschäftsführer der VdZ.
Das Pilotprojekt in Hessen wird von Prof. Dr.-Ing. Boris Kruppa, von der Fachhochschule Gießen wissenschaftlich betreut. Neben der statistischen Aufbereitung der durchgeführten Heizungs-Checks ermittelt er mit seinem Team insbesondere auch das Einsparpotenzial der danach empfohlenen Modernisierungsmaßnahmen. Aus den ersten Praxiserfahrungen mit dem Umgang der Checkliste sollen ferner Erkenntnisse für Weiterentwicklungen abgeleitet werden.
Um die Beratungsqualität der Fachbetriebe von Beginn an sehr hoch anzusiedeln, wurde mit dem Feldversuch in Hessen ein weiteres, begleitendes Forschungsprojekt gestartet, das mit Mitteln des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung (BBR) sowie des ZVSHK gefördert wird. Dessen Ziel ist es, konkrete Maßnahmenvorschläge mit abgesicherten Aussagen zu möglichen Energieeinsparpotenzialen für Hausbesitzer zu entwickeln. Neben praxisorientierten Fallbeispielen zählen auch Grundlagen für die Entwicklung einer Software-unterstützten Durchführung von Heizungs-Checks hinzu.
SHK-Fachbetriebe, die am Heizungs-Check interessiert sind, können sich ab sofort beim ZVSHK in Sankt Augustin melden. Weitere Informationen zum Heizungs-Check sind unter www.vdzev.de abrufbar. Zu Beginn des kommenden Jahres werden ZVSHK und VdZ im Rahmen einer Informationsveranstaltung für die Fachöffentlichkeit über die Ergebnisse des in Hessen gestarteten Heizungs-Checks berichten. Voraussichtlich Anfang März soll dann die bundesweite Umsetzung des Heizungs-Checks auf Basis der im Pilotprojekt gewonnenen Erkenntnisse erfolgen. Die Informations-Kampagne „Intelligent Heizen“ der VdZ wird den Heizungs-Check kommunikativ begleiten.