Die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) vorgestellte neue Förderstrategie „Energieeffizienz und Wärme aus Erneuerbaren Energien“ wird vom Deutschen Energieberater-Netzwerk DEN e.V. begrüßt als einen ersten und wichtigen Schritt zu mehr Transparenz und Vereinfachung des bislang komplizierten Systems an Förderangeboten. „Die neue Förderstrategie des BMWi sorgt u.a. für eine neue Ordnung in einem historisch gewachsenen, aber bislang für Außenstehende schwer durchschaubaren System von Zuständigkeiten. Es ist gut und nachvollziehbar, künftig die Fördermittelangebote für die Adressaten zu bündeln. Das erhöht die Akzeptanz bei allen Beteiligten“, so der Vorsitzende des DEN, Dipl.-Ing. Hinderk Hillebrands.
Die Vorstandssprecherin des Netzwerks, Dipl.-Ing. Marita Klempnow, stimmt ihm zu: „Einige Maßnahmen, die jetzt in die Förderstrategie des BMWi aufgenommen wurden, hat das DEN immer wieder als Verbesserung bei der Umsetzung der Förderprogramme gefordert, u.a. konkret in den Vorschlägen zum Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE). Umso mehr freut es uns natürlich, wenn sich diese Erkenntnisse und Forderungen nun durchsetzen. Allerdings kann dies nur ein Anfang sein. Es gibt noch weitere Förderprogramme des Bundes, und auch die gehören von einer einzigen Institution koordiniert und verwaltet.“
Lobenswert finden die beiden Ingenieure, dass nunmehr auch das BMWi eine zentrale Auskunftstelle für Fördermittel ins Leben rufen will, einen sogenannten „One-Stop-Shop“. So etwas gebe es schon bei nichtstaatlichen Organisationen oder Unternehmen, etwa bei den Verbraucherzentralen oder bei privaten Förderdatenbanken. Hier sollten soweit möglich vorhandene Strukturen genutzt und sinnvoll verknüpft werden. Wichtig sei, dass neben einer solchen Kundenfreundlichkeit aber weiter neutral und unabhängig beraten werde.
Das DEN betrachtet die neue Förderstrategie als Chance. Hillebrands: „Wenn man die Bündelung der Förderzuständigkeiten innerhalb des BMWi weiter denkt und auf sämtliche Förderangebote des Bundes ausdehnen würde, könnte man auf überflüssige und teure Parallelstrukturen verzichten. Manche für den Gebäudebereich wichtige Förderprogramme etwa sind im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) angesiedelt, etwa die zu den Mini-KWK oder Angebote zum barrierefreien Umbau oder zum Einbruchschutz. Auch die gesamte Städtebauförderung mit ihren Quartierskonzepten liegt beim BMUB. Hier könnte man überlegen, eine Ministerien übergreifende Institution zu schaffen, welche für alle Förderprogramme der Bundesrepublik Deutschland zuständig wäre.“
Für Marita Klempnow sind vor allem Kontinuität und Verlässlichkeit bei den Förderprogrammen und -richtlinien von ausschlagegebender Bedeutung: „Die neue Förderstrategie wird neue Strukturen erfordern, möglicherweise auch neue Namen erfinden. Hinzu kommt, dass diese Umgestaltung zum Ende der Legislatur stattfindet. Im Idealfall gelingt es, eine Struktur zu schaffen, die unabhängig von politischen Mehrheiten funktioniert, auch wenn die Programmverantwortung nach der Wahl ggf. nicht mehr beim BMWi liegen wird. Hier muss frühzeitig für Transparenz gesorgt werden. Bauherren, Investoren und Berater müssen wissen, woran sie sind.“
Als ausgesprochen lobenswert bewerten die beiden Ingenieure, dass die Qualitätssicherung durch eine Ausweitung der Baubegleitung durch qualifizierte Fachleute gewährleistet werden soll: „Nur so können wir sicherstellen, dass die geförderten Maßnahmen auch wirklich die gewünschten ökonomischen und ökologischen Effizienzeffekte erzielen“, sagen beide. „Das DEN steht für den vom BMWi angeregten Dialog gerne zur Verfügung und kann die intensiven Praxiserfahrungen seiner unabhängig beratenden Mitglieder zielorientiert einbringen.“
Informationen zur Förderstrategie „Energieeffizienz und Wärme aus Erneuerbaren Energien“ finden Sie hier.