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DEN setzt sich für abgestimmte Beratungsangebote ein

Für eine Neuorganisation und bessere Übersichtlichkeit des Angebotes an Energieberatungen in Deutschland hat sich das Deutsche Energieberater-Netzwerk DEN e.V. bei seinem ersten Parlamentarischen Abend in Berlin eingesetzt. Auf diese Weise ließen sich Ratsuchende zu Umbau- und Sanierungsmaßnahmen eher motivieren als bisher und die Qualität der Beratung erhöhe sich. Außerdem sollte eine einheitliche Honorarordnung für Energieberater eingeführt werden, die den Kunden vermittelt, welche Leistungen für Fördermittel unabdingbar sind und was sie kosten.

Als neue Plattform der Diskussion und des Dialoges zwischen allen beim Thema „Energieeffizienz im Gebäudebereich“ Beteiligten wolle das Deutsche Energieberater-Netzwerk von Zeit zu Zeit zu Parlamentarischen Abenden einladen, so die beiden Vorsitzenden des DEN, Dipl.-Ing. Hinderk Hillebrands und Dipl.-Ing. Hermann Dannecker, bei ihrer Begrüßung. Rund 100 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, aber auch Architekten und Energieberater, diskutierten in der Berliner Vertretung des Landes Baden-Württemberg über das Thema: „Ein Jahr NAPE – Plan zwischen Aktion und Aktionismus?“ Aus verschiedenen Perspektiven versuchte man, das bisher Erreichte zu beschreiben und gleichzeitig den noch zurückzulegenden Weg zu erfassen. Trotz unterschiedlicher Ansätze und Auffassungen war man sich einig: gemeinsam geht es am besten, durch mehr Energieeffizienz – besonders im Gebäudebereich – die Klimaschutzziele Deutschlands zu erreichen.

Gleichzeitig stellte sich bei dieser Gelegenheit erstmals die neu gegründete Initiative „Fördermittel nutzen!“ (IFN) vor. Ihr Anliegen: Die Information über die von der öffentlichen Hand und von privater Seite angebotenen Fördermittel verbessern und deren Akzeptanz steigern.

Hillebrands beklagte in seinem Vortrag eine für Laien völlig unübersichtliche, aber öffentlich geförderte Beraterlandschaft. Hier sollte die Politik schnellstens für Klarheit sorgen und neue, transparente Angebote schaffen, die aufeinander aufbauen. Denn es sei für den Erfolg der Energieeffizienz- und damit der Klimaschutzpolitik unabdingbar, Ratsuchende zu motivieren. Bauherren und Sanierer müssten sicher sein können, in Energieberatern kompetente Partner mit klaren Strategien zu finden, so wie sie das DEN anbiete. Hillebrands: „Guter Rat ist nicht teuer!“

Martin Kutschka, Mitgründer des DEN und heute sein Ehrenvorsitzender, stellte die Initiative „Fördermittel nutzen!“ vor. Die von seiner Firma Febis betriebene Fördermitteldatenbank ist ein wichtiger Baustein der Initiative. „Wir wollen die maximalen Zuschüsse für energetische Maßnahmen aktiv vermarkten“, sagte er. Dadurch werde auf Seiten der Bauherren und Sanierer die Handlungssicherheit gestärkt. Fördermittel würden nur ungenügend genutzt und abgerufen. Das liege an der Unübersichtlichkeit, dem „Förderdschungel“. Bei über 6000 angebotenen Programme blickten auch Fachleute manchmal nicht durch. Kutschka: „Man muss aus Kundensicht denken!“

Dem stimmte Thorsten Herdan, Leiter der Abteilung „Energiepolitik – Wärme und Effizienz“ im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, durchaus zu. Beratung müsse verständlich sein und Förderangebote übersichtlich, sagte er bei der anschließenden Podiumsdiskussion.

Für klare, auch ordnungsrechtliche Vorgaben sprach sich Dr. Julia Verlinden, energiepolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen, aus. Wenn man die Klimaziele wirklich erreichen wolle, dann werde man nicht nur auf freiwillige energetische Sanierungen setzen können. Dem widersprach allerdings Herdan. Ordnungsrechtliche Vorgaben bei Bestandsbauten halte er für einen politischen Fehler.

Eike Roswag-Klinge, Architekt und Spezialist für Naturbaustoffe, trat für eine stärkere Beachtung und Förderung des Bauens mit ökologischen Materialien ein. Man dürfe bei Energieeffizienz im Gebäudebereich nicht immer nur an technische Lösungen denken, sagte er. Er sprach sich für verstärkte Forschung aus, die auch historische Lösungsansätze beachten müsse.

Auch Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer der Fraunhofer Allianz Bau, plädierte für verstärkte Forschungsanstrengungen. Er sehe vor allem im Bereich von Sanierungen ganzer Quartiere erhebliche Potentiale zur Einsparung und besseren Nutzung von Energie.

Für Marita Klempnow, Vorstandssprecherin des DEN, ist eine der ersten Voraussetzungen für einen gemeinsamen Erfolg des NAPE, dass alle Beteiligten sich „auf Augenhöhe“ begegnen. „Es muss nicht immer die Maximallösung sein. Mit einer guten Planung und einem guten Zusammenspiel aller Akteure kann man auch im Bestand hocheffiziente Sanierungen verwirklichen“, sagte sie.

Zu einem guten Zusammenspiel zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Praxis wollte dieser erste Parlamentarische Abend des DEN beitragen.

www.Deutsches-Energieberaternetzwerk.de