Jeder zweite kostenlose Energie-Check im Rahmen der bundesweiten Klimakampagne “Haus sanieren — profitieren“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) führt zu einem Auftrag im Handwerk.
„Das übertrifft unsere Erwartungen. Wir sind davon
ausgegangen, dass nur jeder vierte Eigentümer im Anschluss an unseren Service saniert“, freut sich DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde. Rund 9.500 speziell geschulte Handwerker prüfen mithilfe des Energie-Checks unverbindlich den energetischen Zustand von Ein- und Zweifamilienhäusern. In einer Befragung von
400 Eigentümern ermittelte das Marktforschungsunternehmen „Produkt + Markt“ jetzt, dass Hausbesitzer ein Jahr nach der DBU-Erstansprache durchschnittlich 24.000 Euro für Sanierungsmaßnahmen aufgewendet haben. „Mit Hilfe der rund 70.000 durchgeführten Energie-Checks in 2009 werden Investitionen von 840 Millionen Euro für den Klimaschutz angestoßen“, betont Brickwedde.
Damit aber nicht genug: Die Hausbesitzer gaben an, dass sie erst zwei Drittel der geplanten Maßnahmen umgesetzt haben. Weitere Investitionen sollen noch folgen. Deutlich schlechter fielen die Ergebnisse in der Kontrollgruppe aus. Dort würden hochgerechnet 70.000 Personen nur 215 Millionen Euro investieren. In der Kontrollgruppe befragte „Produkt + Markt“ zum Vergleich Hausbesitzer, die den kostenlosen Service im Rahmen von „Haus sanieren – profitieren“ nicht genutzt haben.
Die durchgeführten Sanierungsmaßnahmen reichen vom Dach, der obersten Geschossdecke, über die Heizung bis hin zu neuen Fenstern. „Die Bandbreite der durchgeführten Schritte belegt, dass die von uns geschulten Handwerker ihre Kunden für Gesamtsanierungen sensibilisieren konnten“, so Brickwedde. Schließlich kämen 80 Prozent der Aufträge im Anschluss auch dem Handwerk wieder zugute. Zudem sei wichtig, eine Immobilie immer als Ganzes zu betrachten. Wer beispielsweise eine neue Heizung, aber nicht eine zusätzliche Außendämmung in Betracht ziehe, verschenke große Einsparpotenziale. Bei einer umfangreichen Sanierung könnte bis zu 90 ProzentEnergie weniger verschwendet und auch Bauschäden durch schlechte Planung vermieden werden.
Da der kostenlose Energie-Check mithilfe eines Farbschemas nur einen groben Überblick über den Zustand des Hauses vermitteln kann, empfiehlt die DBU im Anschluss an die Erstansprache eine ausführliche Beratung durch einen Experten. Immerhin jeder dritte
Befragte schlug diesen Weg ein und ließ sich ein detailliertes Energiegutachten erstellen. „Hochgerechnet konnten wir so mehr als 20.000 ausführliche Beratungen initiieren“, erläutert Brickwedde. 2007 gestartet entwickelt sich die mit fünf Millionen Euro von der DBU geförderte Kampagne „Haus sanieren – profitieren“ zu einer der größten in Deutschland. Inzwischen organisieren über 200 Handwerkskammern, Kreishandwerkerschaften und Fachverbände Seminare für ihre Betriebe. Die Partnerbetriebe können etwa nach Routinearbeiten an
Ein- und Zweifamilienhäusern Gutscheine für den kostenlosen Energie-Check verteilen und mithilfe des unabhängigen DBU-Infomaterials ihre Kunden beraten. Die nächste Projekt begleitende Befragung ist 2010 geplant. Wer den Service im Rahmen von „Haus sanieren – profitieren“ haben möchte, findet geschulte Handwerker in der Nähe auch unter www.sanieren-profitieren.de.