Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) kooperiert mit der chinesischen Provinzregierung Hebei beim Aufbau eines Forschungszentrums für Niedrigenergiehäuser mit Passivhaustechnik.
Darüber hinaus sollen mit Hilfe der dena ein Energieeffizienzstandard für Gebäude in der nordchinesischen Klimaregion entwickelt, chinesische Experten in Deutschland geschult, Maßnahmen zur Qualitätssicherung eingeführt und ein Passivhaus nach deutschem Vorbild als Pilotprojekt realisiert werden. Die Kooperation wurde heute in Peking in Form einer Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) vereinbart.
"Diese Kooperation macht deutlich: China macht Ernst mit seinen Klimaschutz- und Energieeffizienzzielen, ungeachtet der langwierigen und schwierigen Diskussionen bei den großen Klimakonferenzen. China setzt aus eigenem Interesse auf Energieeffizienz und baut dabei auf die Erfahrungen der deutschen Wirtschaft", betonte Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, mit Verweis auf die derzeit laufenden Abschlussverhandlungen beim UN-Klimagipfel in Durban. "Wenn es China gelingt, beim Neubau anspruchsvolle Energiestandards zu erreichen, dann hat das weltweite Auswirkungen auf die Energieversorgung, die Energiepreise und den Klimaschutz."
Die Kooperation wird vom chinesischen Bauministerium unterstützt. Die Ergebnisse sollen auch in die Planung von nationalen Maßnahmen zur Einsparung von Energie und CO2-Emissionen einfließen. Der Effizienzstandard, der für die Provinz Hebei entwickelt wird, kann für ganz Nordchina beispielgebend sein. Die dena hat bereits Studien zur Verbesserung der Energiestandards für Neubauten in China erstellt und ist an verschiedenen Pilotprojekten zum Bau energieeffizienter Wohn- und Bürohäuser in China beteiligt. Auch bei der Entwicklung klimaschonender Groß- und Megastädte kooperiert China mit der dena.
Die chinesische Bauwirtschaft ist in den ersten drei Quartalen 2010 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23,9 Prozent auf insgesamt rund 576 Milliarden Euro angewachsen. Die chinesische Regierung rechnet im Bereich der klimaschonenden Technologien mit Investitionen von mehr als 738 Milliarden Euro. Das Bevölkerungswachstum findet in China fast ausschließlich in Städten statt. Im Jahr 2020 werden in China rund 800 Millionen Menschen in Städten leben, allein in Shanghai sind es schon heute über 18 Millionen.