Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fordert die Bundesregierung auf, die doppelte Belastung mit Netzentgelten für Speicher zu beenden. Denn immer noch müssen Betreiber von Speichersystemen für den Strom aus dem Netz, den sie in ihren Speicher laden und später wieder ins Netz abgeben, zwei Mal Netzentgelte bezahlen. „Die wirtschaftlichen Bedingungen für den Betrieb von Batterien, Pumpspeicherkraftwerken oder auch Power-to-Gas-Anlagen haben sich in den vergangenen Jahren stetig verschärft“, kritisiert Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Allein im letzten Jahr hat die Branche mehrfach weitere Verschlechterungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen abwenden müssen, so etwa im Rahmen des Strommarktgesetzes und des KWK- sowie EEG-Änderungsgesetzes. Das ist gefährlich, denn flexible Speicher leisten einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg der Energiewende.
Leistungsgerechte Vergütung von Systemdienstleistungen
Kapferer fordert deshalb, die Energiespeicher endlich entsprechend ihrer Bedeutung und Funktion rechtlich und ordnungspolitisch angemessen einzustufen und so einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen. Konkret bedeutet das die Einstufung von Energiespeichern als Letztverbraucher aufzuheben, damit sie nicht mehr zwei Mal für den gleichen Strom Netzentgelte bezahlen müssen. „Wir brauchen endlich eine leistungsgerechte Vergütung von flexiblen Speicherdienstleistungen, um die Stabilität des Stromversorgungssystems auch weiterhin gewährleisten zu können“, betont Kapferer. „Bereits im Jahr 2014 haben wir einen Vorschlag unterbreitet, der Speicher als das definiert, was sie sind: Eine eigenständige Systemkomponente neben Erzeugern, Netzen und Verbrauchern.“