Die Mieten der am Immobilienmarkt angebotenen Wohnungen haben 2012 in zahlreichen wachsenden Großstädten deutlich angezogen. Städte wie Berlin, Freiburg im Breisgau, Hamburg, Passau oder Jena verzeichneten im vergangenen Jahr Steigerungen der Angebotsmieten von über 7 %.
Der anziehende Wohnungsneubau kann das Nachfrage-Plus noch nicht auffangen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).
Bundesweit ist die Entwicklung der Mieten in einer Mehrjahresbetrachtung demnach vergleichsweise moderat. Vor 2010 waren die Steigerungen gering, teilweise waren die Mieten sogar rückläufig. Ein Vergleich mit der bundesweiten Teuerungsrate seit 2005 zeigt, dass die Entwicklung der durchschnittlichen Angebotsmieten im gesamten Zeitraum noch unterhalb der Inflationsrate lag. Erst ab 2011 ist eine deutlich über der Inflationsrate liegende Mietendynamik zu verzeichnen.
Der Blick in die Städte und Regionen macht deutlich, wie groß mittlerweile die regionalen Unterschiede sind. Die Schere reicht auf Kreisebene im Durchschnitt von 3,77 Euro je m² in Wunsiedel im Fichtelgebirge bis zu 12,53 Euro je m² in München.
Gerade in den Städten mit hohen Mieten werden inzwischen die Angebote von Wohnungen im günstigen Segment rar. Wie die Auswertung der Inserate zeigt, nimmt der Anteil höherpreisiger Wohnungsangebote deutlich zu. So machen zum Beispiel in München im Jahr 2012 die Zahl der Inserate mit einer Nettokaltmiete von 11,00 Euro je m² 80 % der Angebote aus. 2008 waren es noch 50 %. Hinter diesen Verschiebungen stecken laut BBSR neben Angebotsengpässen bei Wohnungen vor allem qualitative Verbesserungen des Angebots durch Modernisierung und mehr angebotene Neubauwohnungen. Ähnliche Verschiebungen zeigen auch andere "Mieten-Spitzenreiter" wie Frankfurt am Main und Hamburg, die jedoch nach wie vor über ein differenzierteres Angebot verfügen.
Das Problem deutlicher Mietenanstiege ist aber keineswegs flächendeckend, wie die BBSR-Analyse zeigt. Viele Städte, Regionen und ländliche Räume müssen sich mit einer schrumpfenden Bevölkerung und mit wachsenden Leerständen auf den Mietwohnungsmärkten auseinandersetzen. Dort bleiben der Umgang mit schrumpfender Nachfrage und Leerstand zentrale Herausforderungen.
Die Studie ist als Heft 7/2013 der Reihe BBSR-Analysen KOMPAKT erschienen. Sie kann kostenfrei per E-Mail an forschung.wohnen@bbr.bund.de angefordert oder unter www.bbsr.bund.de heruntergeladen werden.
Zahlen und Fakten zu den aktuellen Trends auf den Mietwohnungsmärkten stehen unter www.raumbeobachtung.de