Mit einer Gesamtleistung von rund 38 GW kann die Solarenergie in Deutschland an sonnenreichen Tagen im Sommer mehr als die Hälfte der Verbrauchsspitzen zur Mittagszeit decken. In den beiden südlichsten Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg wären es sogar zwei Drittel.
Seit 2010 hat sich die installierte Leistung der Photovoltaik in Deutschland von 18 auf 38 GW mehr als verdoppelt. Im Jahr 2014 kamen nach den neuesten Zahlen der Bundesnetzagentur jedoch nur 1,9 GW neu hinzu. Damit wurde sogar die untere Grenze des von der Bundesregierung vorgegebenen Ausbaukorridors von 2,5 GW verfehlt. Mit 427 MW neu installierter Leistung steht Bayern hier erneut an der Spitze. Allerdings ist der Anlagenzubau auch hier um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Das zeigen die Zahlen auf dem AEE-Portal www.foederal-erneuerbar.de
Spitzenreiter bei der installierten Leistung blieben im Jahr 2014 die Bayern mit 11,1 GW, gefolgt von Baden-Württemberg (5,1 GW) und Nordrhein-Westfalen (4,2 GW). In Bayern und Baden-Württemberg sind nun zusammen etwas mehr als 16 GW installiert. Die Lastspitze in den beiden Südländern beläuft sich zusammengerechnet auf 25 GW. Die Solarenergie könnte also bei ungetrübtem Sonnenschein von Freiburg bis Passau und von Mannheim bis zum Königssee zeitweise bereits zwei Drittel der Spitzenlast decken.
Systemdienlichkeit wird wichtiger
Die in Bayern und Baden-Württemberg verbreiteten mittelgroßen Anlagen von 10 bis 100 kWp sind häufig im Besitz von Privatpersonen. „Die Betreiber dieser kleinen Kraftwerke leisten durch die sogenannte 50,2-Hertz-Nachrüstung einen wichtigen Beitrag zur Stabilität des Stromnetzes und sorgen mit für die hohe Versorgungsqualität in Deutschland“, betont Philipp Vohrer. System-stabilisierend wirkt sich auch der Ausbau intelligenter Solarstromspeicher aus. Aufgrund eines starken Preisverfalls ist die Nachfrage nach Solarstromspeichern im letzten Jahr um rund 30 % gestiegen.