"Wir unterstützen die Überlegungen von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos, Investitionen zu fördern. Dazu gehört für uns, den Handwerker-Bonus auszuweiten sowie eine Energiespar-Prämie einzuführen.“
"Wir unterstützen die Überlegungen von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos, Investitionen zu fördern. Dazu gehört für uns, den Handwerker-Bonus auszuweiten sowie eine Energiespar-Prämie einzuführen.“ Dieses erklärte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein.
Das Baugewerbe spricht sich dafür aus, den Steuerbonus für allgemeine haushaltnahe Dienstleistungen, Pflegedienstleistungen sowie Instandhaltungs- und Modernisierungsaufwendungen zusammenzufassen. Zusätzlich soll der einheitliche Förderhöchstbetrag auf 12.000 Euro aufgestockt werden. 25 Prozent dieses Betrages, also maximal 3.000 Euro, könnten dann direkt von der Steuerschuld abgezogen werden. Jedem Haushalt wäre damit freigestellt, für welche Dienstleistungen er den Betrag verwenden möchte. Dadurch könnten Anreize geschaffen werden, private Handwerksaufträge aus der Schwarzarbeit herauszuholen.
„Die Einführung des Steuerbonus auf Handwerksleistungen hat 2006 die Nachfrage nach Handwerksleistungen nachweislich gesteigert. Schwarzarbeit ist erheblich zurückgegangen. Bereits 2007 haben sich diese Anreize aber wieder deutlich verschlechtert. Schuld ist die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent. Der derzeit geltende Steuerbonus von 20 Prozent von maximal 3.000 Euro ist gegenüber der Schwarzarbeit nicht mehr attraktiv genug. Durch eine Ausweitung des Steuerbonus müssen jetzt Anreize für mehr legale Arbeit geschaffen werden. Das wird einen Wachstumsschub auslösen, den die Binnenwirtschaft in Deutschland jetzt dringend benötigt,“ so Loewenstein weiter.
Ergänzend zur Ausweitung des Steuerbonus schlägt das Baugewerbe vor, eine Energiesparprämie einzuführen: 25 Prozent von maximal 20.000 Euro nachgewiesener Arbeitskosten einer energetischen Sanierung sollten über die Einkommensteuererklärung erstattungsfähig werden. Der Steuerpflichtige würde in diesem Fall über einen Zeitraum von fünf Jahren jeweils 1000 Euro vom Finanzamt zurück erhalten. Für den Eigentümer würde eine Sanierung dadurch deutlich günstiger.
„Die Energiesparprämie würde die steuerlichen Anreize für energetische Gebäudesanierungsmaßnahmen gezielt erhöhen. Dies ist dringend notwendig, um die klimapolitischen Zielsetzungen nicht zu verfehlen. Bleibt es bei der jetzigen Sanierungsrate, wird der Wohnungsbestand in Deutschland erst in 185 Jahren saniert sein. Den Vorschlag, den Steuertarif zu reformieren, um den Bürgern mehr Geld in der Tasche zu belassen, unterstützen wir natürlich ebenso, schließlich sind 80 % der Handwerksunternehmen Personenunternehmen.“ so Loewenstein.
Loewenstein wies auch auf die sich eintrübende Baukonjunktur hin: Das Statistische Bundesamt hatte vor kurzem mitgeteilt, dass die Auftragseingänge im Mai preisbereinigt um 7,0 % gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgegangen seien. Dabei nahm die Baunachfrage im Hochbau um 11,7% und im Tiefbau um 2,0% ab. Im Zeitraum Januar bis Mai 2008 sind die Auftragseingänge um 0,7% gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum gesunken. Die Beschäftigung ist in diesem Zeitraum um 1,8% gefallen.