Im Jahr 2012 ist nach Auffassung der Wirtschaftsforscher mit einer Fortsetzung der positiven Ent¬wick¬lung der welt¬weiten Konjunktur zu rechnen.
In Deutschland ist davon auszugehen, dass sich der Aufschwung 2012 abschwächen wird. Es wird eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts von 0,9 % prognostiziert. In der Bauwirtschaft ist 2012 mit einer relativ konstanten Entwicklung zu rechnen. Leicht negative Impulse sind im Bereich der öffentlichen Bauinvestitionen zu erwarten. Für den Wohnungsbau wird 2012 eine weitere Belebung erwartet, während die Investitionen im gewerblichen Bau voraussichtlich nicht so stark ansteigen werden. Insgesamt ist 2012 mit einer leichten Zunahme der Bauinvestitionen zu rechnen. Nach ersten Schätzungen sind die Umsätze im Wirtschaftszweig Gebäudetechnik im Jahr 2011 im Vergleich zum Vorjahr erneut angestiegen. Für 2012 ist mit einer anhaltend positiven Entwicklung der Branchenumsätze, allerdings auf niedrigerem Niveau, zu rechnen. Die Einschätzungen der Unternehmen zum Geschäftsklima der HKS-Branche haben sich Ende 2011 leicht abgekühlt. Das ist insbesondere auf die negativen Geschäftserwartungen zurück zu führen, wobei die derzeitige Geschäftslage sehr positiv beurteilt wird. Dies gilt sowohl für die Hersteller als auch für den Bereich der installierenden Unternehmen und den Großhandel.
Nach ersten Schätzungen sind die Umsätze der Gebäudetechnikbranche im Jahr 2011 im Vergleich zum Vorjahr erneut angestiegen (+4,7 %). 2010 betrug der Zuwachs der Branchenumsätze noch 5,2 %. Sowohl der Auslandsumsatz (+7,6 %) als auch der Inlandsumsatz (+4,1 %) stiegen im letzten Jahr an. Für das Jahr 2012 prognostiziert das ifo-Institut eine Fortsetzung der positiven Entwicklung. Allerdings werden die Zuwächse der Branchenumsätze voraussichtlich geringer ausfallen als 2011. Nach einer Zunahme des Umsatzes von 6,5 % im Jahr 2010 verstärkte sich der positive Trend bzgl. der Entwicklung der Umsätze der Hersteller im Bereich der Heizungs-, Klima- und Sanitärindustrie 2011 im Vergleich zum Vorjahr (+7,5 %). Für 2012 sagt das ifo-Institut einen weiteren, allerdings schwächeren Anstieg der Umsätze der Hersteller um 3,9 % voraus. Die Großhandelsumsätze haben nach einer bereits positiven Entwicklung im Jahr 2010 (+2,8 %) letztes Jahr erneut zugenommen (+5,6 %). 2012 ist eine weitere Zunahme der Umsätze des Großhandels zu erwarten – jedoch auf niedrigerem Niveau (+4,0). Bei den installierenden Unternehmen (Industrie und Handwerk) setzte sich die bereits positive Umsatzentwicklung des Jahres 2010 (+4,5 %) im letzten Jahr leicht abgeschwächt fort (+4,0 %). 2012 wird die Zunahme der Umsätze im Bereich der installierenden Unternehmen etwas geringer ausfallen als im letzten Jahr (+3,0 %).
Im Bereich der installierenden Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten zeichnet sich für das Jahr 2011 eine weiterhin günstige konjunkturelle Situation ab. Die bisher für die ersten drei Quartale 2011 vorliegenden amtlichen Daten dokumentieren eine zumindest in diesem Zeitraum positive Entwicklung. Der Umsatz ist in Westdeutschland in den ersten drei Quartalen 2011 mit einer Rate von 6,7 % im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen. Positive Tendenzen konnten in diesem Zeitraum auch für die Beschäftigten (+2,6 %) und die geleisteten Arbeitsstunden (+3,7 %) beobachtet werden. Die Anzahl der Betriebe nahm in den ersten drei Quartalen 2011 um 2,1 % zu. Die Lohn- und Gehaltssumme ist im gleichen Zeitraum im Vergleich zu 2010 um 4,9 % gestiegen. Auch in Ostdeutschland konnte in den ersten drei Quartalen 2011 eine positive konjunkturelle Entwicklung verzeichnet werden. Die Anzahl der Betriebe nahm in diesem Zeitraum im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 % zu. Insbesondere der Umsatz (+13,0 %) aber auch die Anzahl der Beschäftigten (+4,4 %) und die geleisteten Arbeitsstunden (+3,6 %) stiegen in den ersten drei Quartalen 2011 weiter an. Die Lohn- und Gehaltssumme erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 7,7 %.
Nach den Ergebnissen der ifo-Befragung zum SHK-Konjunkturbarometer hat sich die Stimmung bei den installierenden Unternehmen im November 2011 leicht verbessert. Hierbei wurde die aktuelle Geschäftslage so positiv bewertet, wie noch nie seit Beginn der Befragung im Jahr 2004. Die Geschäftserwartungen sind hingegen im November weiter gesunken. Der Geschäftsklimaindex ist von +25 Punkten im August auf +31 im November 2011 angestiegen. Mit einem Indexwert von +67 beurteilten die installierenden Unternehmen ihre eigene momentane Geschäftslage als nochmals deutlich besser als im August (+50). Die Geschäftserwartungen haben sich allerdings gegenüber August 2011 tendenziell verschlechtert. Der Index der Geschäftserwartungen ist von +3 im August auf -1 im November 2011 gesunken. Im Vergleich zur Einschätzung der Situation des eigenen Unternehmens beurteilten die installierenden Unternehmen die Stimmung in der gesamten Branche als vergleichsweise deutlich schlechter. Der Geschäftsklimaindex hinsichtlich der Beurteilung der Branchensituation lag im November 2011 bei +8 Punkten. Während die derzeitige Geschäftslage der Branche als äußerst positiv beurteilt wird (+71), sind die Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der Branche pessimistisch (-40).
Wie die aktuellen Umfrageergebnisse belegen, hat sich das Geschäftsklima in der gesamten Gebäudetechnikbranche im Verlauf des Jahres 2011 leicht abgekühlt. Das ist insbesondere auf die negativen Geschäftserwartungen zurück zu führen, wobei die derzeitige Geschäftslage sehr positiv beurteilt wird. So lag der Index der Geschäftserwartungen Ende 2011 bei -4 Punkten, während der Index zur Beurteilung der Geschäftslage auf +45 Punkte angestiegen ist. Der Geschäftsklimaindex lag im November 2011 im Branchendurchschnitt bei +19 Punkten. Bei den Herstellern (Industrie) liegt der Geschäftsklimaindex aufgrund einer positiven Einschätzung der Geschäftslage (+22 Punkte) bei gleichzeitig relativ pessimistischen Geschäftserwartungen (-11 Punkte) weiterhin im positiven Bereich (+5 Punkte). Die Stimmung im Großhandel hat sich im November 2011 wieder leicht verbessert. Hier wurden sowohl die derzeitige Geschäftslage (+9 Punkte) als auch die Geschäftserwartungen (+1) positiv beurteilt. Nach Sparten differenziert schneidet der Bereich Sanitärtechnik mit einem Geschäftsklimaindex von +23 Punkten am besten ab, gefolgt vom Heizungsbereich (+18 Punkte) und vom Lüftungs- und Klimabereich (+11 Punkte). In allen drei Bereichen wird insbesondere die aktuelle Geschäftslage sehr positiv bewertet, während bzgl. der Geschäftserwartungen in sämtlichen Sparten Pessimismus vorherrscht. Dass die Geschäftslage in sämtlichen Sparten immer noch ungewöhnlich positiv beurteilt wurde, ist ein klarer Hinweis auf die gegenwärtig gut laufenden Geschäfte. Dagegen wurde die weitere Geschäftsentwicklung wesentlich zurückhaltender eingeschätzt. Von einem ausgeprägten Pessimismus ist die Branche aber noch weit entfernt. Allerdings ist auch in diesem Wirtschaftsbereich angesichts der weiter überwiegend pessimisti¬chen Erwartungen mit einer Abkühlung der Konjunktur zu rechnen.