An 17 Standorten in Baden-Württemberg, dem Saarland und Rheinland-Pfalz wird mit dem Stromspar-Check in einkommensschwachen Haushalten kräftig gespart.
Über 2 Millionen Euro an langfristigen Kosteneinsparungen erzielten die Kommunen bislang durch die Teilnahme am Programm. Nun wurde der 10.000. Stromspar-Check im Südwesten durchgeführt. Mit Hilfe des Stromspar-Checks in einkommensschwachen Haushalten können Städte und Gemeinden über den verringerten Verbrauch bei Heizung und Wasser die kommunalen Transferleistungen bei Wohngeldbeziehern oder Hartz IV-Empfängern reduzieren. Zudem kann das Projekt als Beitrag zur Energiewende gesehen werden. So findet das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Rahmen der Klimaschutzinitiative geförderte Projekt immer mehr Nachahmer: 20 kommunal
finanzierte Initiativen sind in den vergangenen Monaten mit eigenen Partnern gestartet. Dabei nutzen die Kommunen auf eigene Kosten das Know-how des Projektes, welche von den beteiligten Energieagenturen zur Verfügung gestellt wird. Das macht sich bezahlt, denn langfristig amortisieren sich die Kosten über die eingesparten Transferleistungen. In den drei Bundesländern stehen interessierten Kommunen als Projektkoordinatoren die Landesenergieagentur KEA, die Energieagentur Regio Freiburg und die Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg Nachbargemeinden gGmbH (KliBA) als Ansprechpartner zur Verfügung.
Über 100.000 Strom- und Wassersparartikel im Wert von rund 500.000 Euro konnten die Stromsparhelfer in den einkommensschwachen Haushalten bisher installieren. Von der Energiesparlampe bis zum Kühlschrankthermometer kosten diese Soforthilfepakete etwa 50 Euro pro Haushalt. Das macht sich bezahlt, denn über die Lebensdauer dieser kleinen Helfer gerechnet werden die CO2-Emissionen um 2.200 kg reduziert. Finanziell machen sich die kleinen Geräte mit einer langfristigen Einsparung von über 1.100 Euro je Haushalt bemerkbar, sofern die Bewohner Wohngeld beziehen. Am Stromspar-Check können Haushalte teilnehmen, die Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Wohngeld beziehen. Unter
findet sich der nächste Stromspar-Check-Standort, bei dem sich Interessierte anmelden können. Zum vereinbarten Termin kommt dann ein geschulter Stromsparhelfer ins Haus, misst den Stromverbrauch und gibt erste Tipps zum effektiven Umgang mit Energie. Bei einem zweiten Besuch bringt der Stromsparhelfer einen individuellen Stromfahrplan und das Soforthilfepaket mit: Energiesparlampen, schaltbare Steckdosenleisten, TV-Stand-by-Abschalter, Zeitschaltuhren sowie Wassersparartikel. „Die Haushalte zahlen für das Paket nichts, für die Kommunen lohnt sich die Investition langfristig über die eingesparten Strom- und Wasserkosten“, erläutern Dr. Volker Kienzlen (KEA), Evelin Richter (EA Regio Freiburg) und Dr. Klaus Keßler (KliBA). Da die Stromsparhelfer selbst Langzeitarbeitslose sind, kennen sie die Probleme der besuchten Haushalte aus eigener Erfahrung. Das nimmt so manche Hürde. Für die Helfer selbst sind die Stromspar-Schulungen zwar keine Ausbildung zum Energieberater, doch für jeden Fünften stellt das Projekt ein Sprungbrett zurück ins Berufsleben dar. Die gemeinsame Aktion des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) und des Deutschen Caritasverbandes verbindet seit drei Jahren mit dem Projekt arbeitsmarktpolitische, sozialpolitische und umweltpolitische Ziele. Mittlerweile findet es auch auf europäischer Ebene große Aufmerksamkeit: Im Frühjahr wurde das Projekt „Stromspar-Check“ in Brüssel für den „Sustainable
Energy Europe Award“ nominiert.
Weitere Informationen zum Stromspar-Check unter:
www.kea-bw.de
www.energieagentur-regio-freiburg.de
www.kliba-heidelberg.de